Auch für Großkonzerne interessant

Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) begrüßt es, dass der Daimler-Konzern das Programm für interaktive Online-Gefährdungsbeurteilung (OiRA) in seinem Unternehmen verwendet. Die deutsche Abteilung des Konzerns für Arbeitsschutzmanagement und Ergonomie hat auf der Grundlage der OiRA-Software ein Instrument für die Gefährdungsbeurteilung für den konzernspezifischen Einsatz entwickelt und angepasst.

Die Bekanntheit und das Ansehen von OiRA als wirksame Plattform für Gefährdungsbeurteilungen wird durch die Nutzung durch ein großes multinationales Unternehmen gestärkt.

Sowohl die EU-OSHA als auch das Unternehmen Daimler unterstützen das globale Programm Vision Zero, dem die Überlegung zugrunde liegt, dass alle Unfälle, Erkrankungen und Schadensfälle am Arbeitsplatz vermeidbar sind. Vor diesem Hintergrund kooperiert
die deutsche Abteilung für Arbeitssicherheit des Daimlerkonzerns mit der EU-OSHA, um Arbeitsplätze so sicher wie möglich zu gestalten.

Die Direktorin der EU-OSHA, Frau
Dr. Sedlatschek, betont, dass Daimler mit seinen Anstrengungen nicht nur eigenen spezifischen Anforderungen an die Gefährdungsbeurteilung entsprochen habe, sondern wertvolle Vorarbeit geleistet habe, von der auch die breitere OiRA-Gemeinschaft profitieren könne, da die entwickelten Softwaremerkmale auch von anderen Organisationen problemlos, zeit- und geldsparend angepasst und eingeführt werden könnten. Außerdem erhöhe es die Bekanntheit und das Ansehen von OiRA als wirksame Plattform für Gefährdungsbeurteilungen, wenn ein solch großes multinationales Unternehmen dieses Anwendungsprogramm nutze.

Frau Dr. Sedlatschek nahm mit weiteren Mitarbeitern der Agentur und Vertretern des Netzwerks des Focal Points in Deutschland an einem Meinungsaustausch mit der Abteilung Arbeitsschutzmanagement und Ergonomie des Daimlerkonzerns teil, bei dem die weitere Verbreitung und Förderung von OiRA erörtert wurde. Die kontinuierliche Verbesserung und Weiterentwicklung des OiRA-Anwendungsprogramms ist in hohem Maße ein Gemeinschaftsprojekt, das den Austausch von Wissen und bewährten Verfahrensweisen zwischen der EU-OSHA, der OiRA-Gemeinschaft und Partnern auf EU- und nationaler Ebene beinhaltet.

Welche Vorteile bietet OiRA?

Ursprünglich wurde die OiRA-Plattform entwickelt, um nationalen Partnern der EU-OSHA (wie Ministerien und Arbeitsaufsichtsbehörden) branchenspezifische und den jeweiligen nationalen Bedingungen angepasste Instrumente bereitzustellen, mit denen Risiken für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz beurteilt werden können.

Die Gestaltung der OiRA-Plattform orientierte sich zunächst an den Anforderungen von Kleinst- und Kleinunternehmen, denen es häufig an Ressourcen und Fachkenntnissen mangelt, die für eine wirksame Gefährdungsbeurteilung und entsprechende Präventionsmaßnahmen erforderlich sind. Das OiRA-Anwendungsprogramm lässt aber auch an die Anforderungen von Unternehmen aller Größenordnungen und Branchen anpassen.

Vier Gründe warum es sich lohnt, OiRA zu benutzen:

• Es ist kostenfrei und problemlos einsetzbar.
• Es bietet Orientierungshilfen und praktische Lösungen.
• Es ermöglicht eine branchenspezifische Herangehensweise an die Gefährdungsbeurteilung.
• Es kann Unternehmen bei der Einhaltung gesetzlicher Anforderungen unterstützen.

Der zunehmende Erfolg des OiRA-Anwendungsprogramms lässt sich anhand folgender Zahlen klar belegen: 2018 wurden mehr als 85 000 Gefährdungsbeurteilungen mithilfe von OiRA-Instrumenten durchgeführt und mehr als 20 neue Instrumente von den nationalen Partnern veröffentlicht, so dass nunmehr insgesamt über 160 Instrumente zur Verfügung stehen. Darüber hinaus empfehlen heute einige Länder in ihrer Gesetzgebung (Italien) oder in ihrer nationalen Arbeitsschutzstrategie (zum Beispiel Litauen und Slovenien) die Verwendung ihrer OiRA-Instrumente. Die Bedeutung, die OiRA so auf nationaler Eben zukommt, in Verbindung mit den Investionen auf EU-Ebene und Beispielen bewährter Verfahrensweisen aus Unternehmen zeigen die Möglichkeiten, die die OiRA-Plattform bietet, Maßnahmen für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit in Unternehmen in ganz Europa zu fördern.