Wissenschafts- und Gesundheitsminister Clemens Hoch ist Schirmherr für das Modellvorhaben „Healthy Campus Mainz – gesund studieren“, denn auch beim Thema Studierendengesundheit gehen Wissenschaft und Gesundheit in Rheinland-Pfalz Hand in Hand: „Das Studium ist eine aufregende Lebensphase. Hohe Anforderungen können zu Erwartungs- und Leistungsdruck führen und spielen im studentischen Alltag eine große Rolle. Druck kann krankmachen. Wir wollen konkrete Unterstützungsmöglichkeiten mit Projekten wie ‚Healthy Campus‘ aufzeigen, damit Studierenden bei der Bewältigung dieser Herausforderungen in einer so wichtigen und weichenstellenden Lebensphase nicht alleine sind“, sagte Wissenschafts- und Gesundheitsminister Clemens Hoch.
Projektleiter PD Dr. Pavel Dietz freut sich über die avisierte Unterstützung des Ministeriums auf dem Weg hin zu einem nachhaltigen studentischen Gesundheitsmanagement an der JGU: „Es ist unser erklärtes Ziel, die Gesundheit unserer Studierenden in Mainz auch über das Projektende hinaus evidenzbasiert zu fördern.“
In mittlerweile drei Befragungswellen (2019, 2020 und 2021) mit mehreren Tausend Studierenden wurden wichtige Daten gesammelt und in die evidenzbasierte Entwicklung geeigneter Maßnahmen und Empfehlungen für die Lehre und Hochschulpolitik überführt. Zentrale Erkenntnisse bereitet das Projektteam regelmäßig in wissenschaftlichen Fachbeiträgen auf und stellt sie gezielt der nationalen und internationalen Fachöffentlichkeit zur Verfügung – so auch in den jüngsten Artikeln zu den Auswirkungen von pandemiebedingtem Stress und pandemiebedingter Einsamkeit auf die psychische Gesundheit von Studierenden oder den Risikofaktoren und Prädiktoren für die Einnahme pharmakologischer Substanzen mit dem Ziel geistiger Leistungssteigerung („pharmakologisches Neuroenhancement“) im Studium, die in der Nature-Fachzeitschrift Scientific Reports erschienen sind.
Neue Angebote zur Erhaltung
und Förderung der Gesundheit
von Studierenden
Mit „KEN-Online“, das an der Universitätsmedizin Mainz entwickelt und evaluiert wurde, stellt HCM den Studierenden der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ab sofort, ergänzend zu den bereits etablierten Angeboten an der JGU, einen kostenlosen Zugang zu einem nachgewiesen wirksamen Online-Selbsthilfeprogramm zum Umgang mit den eigenen Emotionen zur Verfügung. Der „JGU-Wegweiser“ hilft den Studierenden dabei, mit wenigen Klicks die richtigen Informationen und Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern bei allen Fragen rund um das Thema Studium und Gesundheit an der JGU zu finden – ohne aufwendige Recherche. Und auch im kommenden Sommersemester wird HCM in Kooperation mit dem Verein Irrsinnig Menschlich e.V. das interaktive Online-Forum „Psychisch fit studieren“ anbieten, das Studierenden im persönlichen Austausch konkrete Wege aufzeigt, wie sich ihre psychische Gesundheit im Studium erhalten und fördern lässt und welche konkreten Ressourcen und Angebote hierfür an der JGU zur Verfügung stehen.
Der „HCM Health Express“ wiederum bringt gesundheitsfördernde Elemente direkt in die universitäre Lehre. In Form kurzer „Activity Breaks“ mit drei- bis fünfminütigen Erklär-Videos zu verschiedenen Themen der körperlichen, psychischen und sozialen Gesundheit teilt er reguläre Lehrveranstaltungen in zwei Hälften. Dabei geht es nicht nur darum, Sitzzeiten zu unterbrechen, die sich als ein besonders gesundheitsrelevanter Einflussfaktor erwiesen haben, sondern den Studierenden gleichzeitig zielgruppengerecht hilfreiche Informationen und praktische Tipps bereitzustellen, wie gesundes Studieren einfach gelingen kann.
Übergeordnetes Ziel von „Healthy Campus Mainz – gesund studieren“ ist es, ein Modell für ein studentisches Gesundheitsmanagement (SGM) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zu entwickeln und dieses in den universitären Strukturen zu implementieren. Der Nutzen des gelebten Ziels einer gesunden Universität reicht dabei weit über die JGU hinaus. So sind die Erkenntnisse und Ideale des Mainzer Vorhabens nicht nur auf andere Universitäten und Hochschulen in Rheinland-Pfalz (und darüber hinaus) übertragbar; sie ermutigen und unterstützen die Studierenden als Führungskräfte von Morgen auch dabei, die Ideale der Prävention und Gesundheitsförderung weit in die Gesellschaft hinein zu tragen.