Der Einsatz digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) war in Deutschland bereits vor der Corona-Pandemie weit verbreitet. Auf Basis einer Befragung hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) die Zusammenhänge zwischen der Digitalisierung von Arbeit und arbeitszeitlichen Anforderungen und Ressourcen betrachtet. Die Ergebnisse hat die BAuA im Bericht „BAuA-Arbeitszeitbefragung 2019: Digitale Informations- und Kommunikationstechnologien und ihr Zusammenhang mit Arbeitsintensität, zeitlicher Entgrenzung und Arbeitszeitflexibilität“ veröffentlicht.
Grundlage für die Auswertung war die BAuA-Arbeitszeitbefragung 2019. Insgesamt wurden die Angaben von 8.371 abhängig Beschäftigten in Deutschland ausgewertet. Der Bericht fokussiert die Arbeit mit digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien. Dabei wird sowohl die Verbreitung des Arbeitens mit digitalen IKT, wie Computer, Laptops und Smartphones betrachtet, als auch die Einführung neuer Computerprogramme. Zudem werden verschiedene Anforderungen und Ressourcen sowie die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten in den Blick genommen.
Die Auswertungen zeigen, dass es Unterschiede je nach Bildung, Branche, Berufen und Tätigkeiten gibt. So arbeiten Beschäftigte mit einem hohen Bildungsniveau und überwiegend geistigen Tätigkeiten häufiger mit IKT als Beschäftigte mit einem niedrigeren Bildungsniveau und überwiegend körperlichen Tätigkeiten. Beschäftigte in Berufen der Unternehmensführung und -organisation, in der Informationstechnik und in naturwissenschaftlichen Tätigkeiten arbeiten vermehrt mit IKT und sind häufiger von der Einführung neuer Computerprogramme betroffen.
Zudem weisen die Autorinnen und der Autor des Berichts darauf hin, dass Beschäftige, die mit digitaler IKT arbeiten, mehr Einfluss auf Menge und Inhalte ihrer Arbeit haben. Allerdings deutet sich ein Zusammenhang zwischen der Einführung neuer Computerprogramme und einem Risiko der Erschöpfung an. Bei dem Einfluss auf die Arbeitszeit und der Work-Life-Balance gibt es dagegen nur einen geringen Unterschied zwischen Beschäftigten mit und ohne IKT-Nutzung.
Insgesamt zeigen die Auswertungen, dass gesundheitliche Ungleichheiten weniger mit der Nutzung digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien einhergehen. Weiterführende Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen der Anwendung unterschiedlicher digitaler IKT und der Gestaltung der Arbeitsplätze mit unterschiedlichen Anforderungen und Ressourcen hin. Für eine gesunde Arbeitsgestaltung ist daher eine weitergehende Beobachtung der Arbeitsbedingungen und des Wandels der Arbeitswelt unerlässlich, so die Autorinnen und der Autor.
Der gesamt Bericht „BAuA-Arbeitszeitbefragung 2019: Digitale Informations- und Kommunikationstechnologien und ihr Zusammenhang mit Arbeitsintensität, zeitlicher Entgrenzung und Arbeitszeitflexibilität“ kann als PDF im Internetangebot der BAuA heruntergeladen werden unter www.baua.de/publikationen.