Damit hat sich im vergangenen Jahr von Anfang Januar bis Ende Juni etwa jeder 15. Versicherte ab 60 Jahren gegen Pneumokokken impfen lassen. Am höchsten ist die Impfquote der Auswertung zufolge in der Altersgruppe 70 bis 79 Jahre – hier liegt sie für das erste Halbjahr 2020 bei 7,5 Prozent. Die deutliche Erhöhung hängt mit der Coronapandemie zusammen. Anfang März riet das Gesundheitsministerium älteren Menschen zu einer Pneumokokken-Impfung. „Es geht darum, schwere Lungenentzündungen zu vermeiden, die durch Pneumokokken-Infektionen ausgelöst werden können. Die Nachfrage nach der Impfung war nach dem Aufruf so groß, dass es relativ schnell Lieferprobleme gab – sonst hätten sich vermutlich noch mehr Versicherte in diesem Zeitraum impfen lassen“, sagt Tim Steimle, Apotheker und Leiter des Fachbereichs Arzneimittel bei der TK. „Wer sich noch gegen Pneumokokken impfen lassen möchte, sollte seine Hausärztin oder seinen Hausarzt ansprechen.“
Spitzenreiter Berlin und
Brandenburg
Besonders zahlreich gingen die Berliner und Brandenburger Versicherten zur Pneumokokken-Impfung. 13,2 Prozent der TK-Versicherten ab 60 Jahren in Berlin ließen sich im vergangenen ersten Halbjahr impfen, in der Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen sogar 14,2 Prozent. In der Hauptstadt lag die Quote bereits 2019 besonders hoch – 2020 hat sie sich jedoch im Vergleich ebenfalls fast vervierfacht. Das Land Brandenburg liegt auf Platz 2: hier bekamen 9,4 Prozent der Versicherten im ersten Halbjahr 2020 eine Pneumokokken-Impfung. „Die hohe Impfbereitschaft zeigt, wie gut informiert viele Ältere während der Pandemie handeln und sich somit verantwortungsbewusst verhalten“, sagt Susanne Hertzer, Leiterin der TK-Landesvertretung in Berlin und Brandenburg.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts empfiehlt die Pneumokokken-Impfung generell für Menschen ab 60 Jahren sowie für Patientinnen und Patienten mit bestimmten chronischen Krankheiten. Ob und wann eine Auffrischung nach mehreren Jahren nötig ist, sollte mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin besprochen werden. Für Säuglinge empfiehlt die STIKO eine Grundimmunisierung mit drei Impfungen im Alter von zwei, vier und elf Monaten.