11_Aktuelles aus dem Recht

Empfehlung für neue Berufskrankheit beschlossen

Der Ärztliche Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat eine wissenschaftliche Empfehlung für eine neue Berufskrankheit „Chronische obstruktive Bronchitis (COPD) durch langjährige Quarzstaubexposition am Arbeitsplatz“ beschlossen. Die genaue Definition lautet: „Chronische obstruktive Bronchitis einschließlich Emphysem durch Quarzstaubexposition bei Nachweis der Einwirkung einer kumulativen Dosis am Arbeitsplatz von mindestens zwei Quarz-Feinstaubjahren [(mg/m³) x Jahre] oberhalb der Konzentration von 0,1 mg/m³ “. Hiervon betroffen sein können Personen, die über viele Jahrzehnte an ihrem Arbeitsplatz einer hohen Belastung durch Quarzstaub ausgesetzt waren. Diese Bedingungen können insbesondere auf Personen zutreffen, die im Erzbergbau und im Tunnelbau, bei Gussputz- und Sandstrahlverfahren, im Ofenbau, in der Steingewinnung, -bearbeitung und -verarbeitung, als Former/innen in der Metallindustrie oder als Beschäftigte in Dentallabors tätig waren. Auch Angehörige anderer Berufsgruppen können unter die Empfehlung fallen, wenn sie in ihrem Arbeitsleben langjährig entsprechenden Quarzstaubbelastungen ausgesetzt waren. Bei Vorliegen aller Voraussetzungen kann die COPD bereits jetzt als sog. „Wie-Berufskrankheit“ anerkannt werden. Die Empfehlung wurde am 19. September 2022 im Gemeinsamen Ministerialblatt veröffentlicht (Ausgabe 35/2022 S. 803 ff.).

Ärztlicher Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten beim BMAS

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