Knapp die Hälfte der Beschäftigten aller Altersgruppen und Berufssektoren verfassen im Rahmen ihrer Tätigkeit regelmäßig kurze Notizen. Kurze Texte von ein bis fünf Seiten schreiben weitere 40 Prozent. Lediglich 3,5 Prozent der Beschäftigten verfassen auch Texte von 25 Seiten. Dies zeigen Zahlen der repräsentativen Beschäftigtenbefragung „Digitalisierung und Wandel der Beschäftigten“ (DiWaBe) aus dem Jahr 2019, welche die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) im Kompaktbericht „Schreiben von Texten durch KI – Betroffene Beschäftigtengruppen, Chancen und Risiken“ veröffentlicht hat.
Die Befragungsergebnisse zeigen, dass je höher das Anforderungsniveau einer Tätigkeit ist, desto längere Texte werden geschrieben. Dies spiegelt sich auch in den Berufssektoren wider. So werden in personenbezogenen, kaufmännischen sowie IT- und naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufen mehr Texte verfasst als in Produktions- und anderen Dienstleistungsberufen.
Der hohe Anteil an Beschäftigten mit Schreibtätigkeiten verdeutlicht das Potential von Künstlicher Intelligenz (KI) basierten Chatbots, Spracheingabe- und Textgenerationsprogrammen, die Arbeitswelt zu verändern. Viele Schreibtätigkeiten werden künftig deutlich schneller erledigt werden können. Dabei kann durch die Nutzung textbasierter Chatprogramme als Arbeitsassistenz die Überlastung durch eine zu große Menge an Informationen einerseits verringert werden.
Andererseits ist für Nutzer solcher Technologien möglicherweise nicht transparent, woher Informationen stammen. So steigt die Gefahr, dass Fehler nicht erkannt werden. Daher spielt die Fähigkeit, KI-generierte Texte reflektiert und verantwortungsvoll zu nutzen, künftig eine wichtige Rolle bei der beruflichen Schreibtätigkeit. Inwieweit die Entwicklung dieser Technologie zu einer Veränderung ganzer Arbeitsplätze oder lediglich zu einer Veränderung bestehender Schreibaufgaben führen wird, kann aktuell jedoch nicht seriös abgeschätzt werden.