In den letzten Jahren sind die Forschungsergebnisse über sogenannte Toxicogenomics explosionsartig angestiegen. Die Fortschritte in der molekularen Biologie haben zu einem erheblichen Anwachsen an Wissen über Struktur und Funktion von Genen geführt. Hierbei hat sich eine neue Subdisziplin der Toxikologie gebildet.
Am einfachsten lässt sich der Ausdruck folgendermaßen erläutern: Toxicogenomics ist die Untersuchung der Beziehungen zwischen Struktur und Aktivität eines Genoms und biologischen Wirkungen exogen zugeführter Schadstoffe. Für den Einzelnen ist es sehr schwierig, die Richtung zu halten. Hierzu gibt es Internetseiten mit sehr wichtigen Informationen. Eine Seite in diesem Zusammenhang ist die “Comparative Toxicogenomics Database (CTD) der Mount Desert Island Biological Laboratory (MDIBL), Salisbury Cove, Maine. Die Comparative Toxicogenomics Database (CTD) ist eine offene Web-Seite und ein wissenschaftliches Werkzeug, das Verbindungen zwischen Chemikalien, Genen und menschlichen Erkrankungen herstellt. Die Daten werden der wissenschaftlichen Gemeinde zu wissenschaftlichen Zwecken und zur Lehre zur Verfügung gestellt. Die kommerzielle Nutzung ist nur mit schriftlicher Genehmigung der MDIBL möglich. Man kann die Seite nutzen, um Verbindungen zwischen Chemikalien und Genen/Proteinen, zwischen Chemikalien und Erkrankungen und zwischen Genen/Proteinen und Erkrankungen herauszufinden. Des Weiteren in einer Rückwärtssuche, welche Erkrankungen mit bestimmten Genen/Proteinen assoziiert sind, welche Erkrankung mit einer Chemikalie verbunden sind, welche Gene/Proteine mit bestimmten Chemikalien interagieren, welche Literaturstellen über Chemikalien/Protein-Interaktionen berichten und welche zellulären Funktionen durch Chemikalien beeinträchtigt werden. Die Seite ist etwas sperrig zu durchsuchen. ßbersichtlich aufgebaut mit einer Suchfunktion “Search by Keyword, for name, CAS RN, ID” in der obersten Zeile. Darunter ein gut hinterlegtes Menü: “Home” mit “About us”, “Publications/Citin CTD”, “Acknowledgements”, “DataStatus”, “Changes”, “Data Model”, “Personnel”, “Funding” und “Jobs”. “Search” mit “Overview” “Chemicals”, “Chemical “ Gene Interactions”, “Genes”, “Diseases” und “References”; “Tools” mit “Overview”, “Batch Query”, “VennViewer”, “My Gene Venn”; “Downloads”; “Resources” mit “Overview”, “Chemicals”, “Diseases”, “Genes”, und “References”. Eine sehr gute Hilfefunktion rundet dieses Menü ab.
Hat man eine Substanz aufgerufen, erscheint ein neues Untermenü mit “Basic Informations”, “Interactions”, “Genes”, “ChemComps”, “Diseases”, “Pathways”, “References” und “Links”. Bei “Links kann man in der zugehörigen Datenbank, unter anderen CCRIS (Chemical Carcinogenesis Research Information System), “ChemIDplus, (Chemical Identification), GENETOX(Genetic Toxicology Data Bank), HSDB (Hazardous Substances Databank) gespeicherte Daten nachsehen. Diese Seite gibt Hinweise auf chemisch genetische Interaktionen, Verbindungen zwischen Chemie und Erkrankungen und Verbindungen zwischen Genen und Erkrankungen. Ein wichtiges Ziel dieser Datenbank besteht darin, die Wirkungen von Umweltchemikalien auf die menschliche Gesundheit zu verstehen. Ein hochmodernes Arbeitsfeld, in dem noch viele Lücken bestehen. Man verliert jedoch etwas die ßbersicht in einem noch recht unüberschaubaren Feld. An sich sind diese Informationen eine hervorragende Recherchemöglichkeit für den Fachmann, der sich mit Toxicogenomics befasst. Möglicherweise gibt es auch andere Einrichtungen des Arbeits- und Umweltschutzes, die sich für die Sachverhalte interessieren. Eine Warnung vorab: Man muss sich in diese Seite einarbeiten. Wenn man das System nach mehreren Tagen durchschaut hat, möchte man den Informationsgehalt nicht mehr missen. Also, falls noch nicht geschehen, unbedingt zu den eigenen Favoriten, Bookmarks, oder Lesezeichen hinzufügen:
Comparative Toxicogenomics Database (CTD)
http://ctd.mdibl.org/
Dr. med. Klaus Gerhard Mross