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Toxicology of Organophosphate & Carbamate Compounds

Academic Press, Elsevier, Amsterdam, 763 Seiten, Preis 125, 00 Euro

Organophosphate und Carbamate kommen als Cholinesterasehemmstoffe hauptsächlich in der Landwirtschaft und im Gartenbau vor, aber auch in der Industrie. In 49 Kapiteln befassen sich renommierte Autoren u.a. eingehend mit der Klassifikation, der Verwendung einschließlich Kampfstoffen, der Pharmakokinetik und dem Metabolismus, den Wirkungsmechanismen, der Organtoxizität, der Entwicklungs- und Reproduktionstoxizität, der Prävention am Arbeitsplatz, dem Biomonitoring, der Therapie von Vergiftungen, regulatorischen Fragen, Rückständen in Lebensmitteln und den Wirkungen auf Organismen in der Umwelt. Etwas überraschend gibt es auch ein – gut geschriebenes – Kapitel über Methylisocyanat. Die einzelnen Kapitel zeugen von einer hohen Kompetenz der Autoren, die auch aktuelle Erkenntnisse berücksichtigt haben. Ein Schwerpunkt ist die Toxikologie. Für den Arbeitsmediziner von besonderem Interesse ist das sehr lesenswerte Kapitel „Occupational Toxicology“, das sich eingehend mit den verschiedenen Expositionspfaden, akuten und chronischen Effekten, dem Biomonitoring und der Prävention einschließlich Körperschutzmitteln und arbeitsorganisatorischer Maßnahmen befasst. Sehr lohnend ist auch das Kapitel über die Behandlung von Vergiftungen. Wenig bekannt ist, dass verschiedene Cholinesterasehemmstoffe nicht nur die Cholinesterase, sondern auch andere Enzyme hemmen und außerdem an verschiedene Rezeptoren binden und DNA-Schäden verursachen können. In einigen Kapiteln werden die Wirkungen auf Organe, die nicht zum Nervensystem gehören, abgehandelt. In der betriebsärztlichen Praxis besteht die Notwendigkeit, sich rasch einen Überblick über eine begrenzte Anzahl einzelner Substanzen mit ihren spezifischen Wirkungen zu verschaffen. Diese Informationen sind prinzipiell vorhanden, aber teilweise auf mehrere Kapitel verteilt. Für die nächste Auflage würde ich mir deshalb ein zusätzliches Kapitel wünschen, in dem die für den Betriebsarzt relevanten Unterschiede zwischen den einzelnen Substanzen klarer und an einer Stelle herausgearbeitet werden. Dies würde den Gebrauchswert des Buches erheblich steigern. Vermisst habe ich ein Kapitel übergreifendes Abkürzungsverzeichnis. In manchen Tabellen werden wenig geläufige Abkürzungen verwendet, die aber nicht in den Legenden dazu erläutert sind. Zusammenfassend handelt es sich um ein aktuelles und kompetent geschriebenes Werk mit kleineren Mängeln. Es kann Betriebsärzten empfohlen werden, die sich mit Cholinesterasehemmstoffen befassen müssen.

Prof. Dr. med. A. Muttray

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