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Zukunft sichern: Senkung der Zahl chronisch Kranker. Verwirklichung einer realistischen Utopie.

Deutscher Ärzte-Verlag Köln 2006. ca. 500 Seiten Euro 99,95 / SFr 155,00.

ISBN 3–7691–0457–9

Das deutsche Gesundheitssystem befindet sich in einer finanziellen, medizinischen und moralischen Krise. Mehr als 10 Millionen Menschen sind inzwischen chronisch krank, obwohl viele von ihnen es nicht sein müssten. Sie leiden u.a. an Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2, Krebs, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung oder koronarer Herzerkrankung. Komplikationen dieser Krankheiten führen häufig zu Pflegebedürftigkeit. Schon jetzt benötigt rund 2,5 Prozent der Bevölkerung Pflege.

In diesem Buch analysieren mehr als 80 anerkannte Experten das Ausmaß sowie die Ursachen dieser Entwicklung und schlagen Gegenmaßnahmen vor. Es werden besprochen:

Die Epidemiologie lebensstilbedingter chronischer Krankheiten samt ihrer Spätfolgen wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Demenz, Dialysepflichtigkeit, Blindheit und Hüftgelenksfrakturen.

Die Gründe für die Vernachlässigung der Vorbeugung und Beseitigung chronischer Krankheiten und Wege zur Prävention mit dem Ziel der Senkung des Krankenstandes auch im Alter, aber auch den Risken präventiver Maßnahmen und die Mittel, mit denen die Ärzteschaft zum Ziel Prävention beitragen kann.

Ein wichtiger Satz, um den die nachfolgenden Ausführungen immer wieder kreisen, steht schon im Vorwort: „Die Qualität unseres Gesundheitswesens bemisst sich nämlich nicht an der Zahl behandelter, sondern gesunder und geheilter Bürger.“ Konkretisiert wird dies dann in den 4 übergeordneten Zielen einer zukünftigen Medizin:

1. Die Krankheits- und Unfallprävention sowie die Förderung und Erhaltung der Gesundheit.

2. Linderung von krankheitsbedingten Schmerzen.

3. Die Pflege und Heilung der Kranken sowie die Pflege der Unheilbaren.

4. Das Verhindern eines vorzeitigen Todes und das Streben nach einem friedvollen Tod.

Wer sich diese Sätze zu eigen machen kann und für eine Prävention sowohl medizinische wie auch ökonomische Argumente sucht, ist mit diesem Buch gut bedient.

Auch die Arbeitsmedizin kommt zu Wort: D. Nowak im Kapitel über die COPD und J. Stork zusammen mit R. Wrbitzky über den möglichen Beitrag der Arbeitsmedizin zur Prävention chronischer Erkrankungen.

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