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Editorial

Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran. Ein wichtiger Baustein wird dabei zukünftig die „Künstliche Intelligenz“ (KI) sein. Sie ist für die einen die Lösung für viele Probleme, für die anderen eine große Gefahr. Sicher ist auf jeden Fall: Ihr Potenzial ist riesig. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers GmbH schätzt, dass KI das weltweite Bruttoinlandsprodukt bis ins Jahr 2030 um 14 Prozent erhöhen wird.

Den theoretischen Grundstein legte 1936 der britische Mathematiker Alan Turing. Er konnte durch seine Theorien darlegen, dass eine sogenannte „Turingmaschine“ in der Lage wäre, kognitive Prozesse auszuführen, sofern diese sich in mehrere Einzelschritte zerlegen und durch einen Algorithmus darstellen lassen. Damals kannte man noch nicht den Begriff „Künstliche Intelligenz“. Der Begriff wurde erst 1956 von dem Programmierer John McCarthy vorgeschlagen. 1972 tauchte die KI zum ersten mal in der Medizin auf: Ted Shortliffe entwickelte an der Stanford University das Expertensystem „MYCIN“. Trotz seiner rasanten Entwicklung steht die KI noch relativ am Anfang.

Aktuell ist die KI-Software „ChatGPT“ in aller Munde. ChatGPT ist Anfang 2023 die am schnellsten wachsende Anwendung aller Zeiten. Das hat die Schweizer Bank UBS in einer Studie herausgefunden: 100 Millionen monatliche Nutzer:innen nach kaum mehr als acht Wochen. TikTok hat dafür neun Monate gebraucht und Instagram ganze zweieinhalb Jahre. Selbst Universitäten fragen sich, wie sie zukünftig Aufsätze und Arbeiten noch bewerten sollen: Stammt der Text vom Studierenden oder entstammt er einer KI? Selbst ein medizinisches Examen soll die KI in den USA schon bestanden haben.

Daher liegt die Frage nahe, was die Arbeitsmedizin mit dieser KI anfangen könnte. Und was wäre zeitgemäßer, als die im Netz verfügbare KI selbst zu fragen? Also fragt man sie nach dem möglichen Einsatz von „KI“ in der „Arbeitsmedizin“. Sehr schnell bekommt man folgende Antwort:

1. KI-basiertes System zur Überwachung der Arbeitszufriedenheit.

2. KI-gestützte prädiktive Analytik für ergonomische Risikobewertung.

3. Automatisierte psychologische Gesundheitsuntersuchungen mit KI.

4. Algorithmen für maschinelles Lernen zur Erkennung von Stressfaktoren am Arbeitsplatz.

5. Tragbare Geräte mit eingebetteter KI zur Überwachung des Wohlbefindens der Mitarbeiter.

Klingt das irgendwie „dumm“? Nein, sicherlich nicht. Manch einer erinnert sich dabei an Stanley Kubricks Weltraumepos 2001 – Odyssee im Weltraum, das bereits am 2. April 1968 uraufgeführt wurde. Der Astronaut David „Dave“ Bowman und sein Kollege Frank Poole vertreiben sich die Zeit mit dem sehr smarten Bordcomputer HAL 9000, der alles weiß und alles kann, ein Vorbild aller künstlichen Intelligenz. Aber soweit ist es noch für einige Zeit nicht. Aber wir dürfen gespannt sein, wann die erste „ErgoMed“ als Produkt künstlicher Intelligenz erscheint. Sie wird Sie informieren!

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

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