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Mehrheit der Europäer ist für einen schnelleren grünen Wandel

Laut einer Eurobarometer-Umfrage ist eine große Mehrheit der Europäerinnen und Europäer (93 %) der Ansicht, dass der Klimawandel ein ernstes Problem für die Welt ist. Mehr als die Hälfte (58 %) vertritt den Standpunkt, dass der Übergang zu einer grünen Wirtschaft angesichts der Energiepreisspitzen und der Bedenken hinsichtlich der Gasversorgung nach der russischen Invasion der Ukraine beschleunigt werden sollte. Aus wirtschaftlicher Sicht stimmen 73 % der Europäerinnen und Europäer darin überein, dass die Kosten der durch den Klimawandel verursachten Schäden wesentlich höher sind als die für den grünen Wandel erforderlichen Investitionen. Drei Viertel (75 %) der Europäerinnen und Europäer sind sich außerdem einig, dass Klimaschutzmaßnahmen zu Innovationen führen werden.

Unterstützung für Emissionsreduktionen, erneuerbare Energien und Energieeffizienz

Nahezu neun von zehn europäischen Bürgerinnen und Bürgern (88 %) sind sich darin einig, dass die Treibhausgasemissionen auf ein Minimum reduziert und die verbleibenden Emissionen kompensiert werden sollten, um in der EU bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Fast neun von zehn Europäerinnen und Europäern (87 %) halten es für wichtig, dass die EU ehrgeizige Ziele für die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien setzt, und ein ähnlich hoher Anteil (85 %) findet es wichtig, dass die EU Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz ergreift, indem sie beispielsweise die Menschen dazu ermuntert, ihr Zuhause zu isolieren, Solarpaneele zu installieren oder Elektroautos zu kaufen. Sieben von zehn Befragten (70 %) sind der Ansicht, dass eine Verringerung der Einfuhren fossiler Brennstoffe die Energieversorgungssicherheit erhöhen und der EU-Wirtschaft zugutekommen kann.

Bürgerinnen und Bürger für individuelles Handeln und Strukturreformen

Die große Mehrheit der EU-Bürgerinnen und -Bürger (93 %) ergreift bereits individuelle Klimaschutzmaßnahmen und trifft im Alltag bewusst nachhaltigkeitsorientierte Entscheidungen. Auf die Frage nach der Verantwortung für die Bekämpfung des Klimawandels betonten die Bürgerinnen und Bürger jedoch, dass zu den individuellen Maßnahmen weitere Reformen hinzukommen müssen, und verwiesen dabei auch auf die Verantwortung der nationalen Regierungen (56 %), der EU (56 %) sowie der Unternehmen und der Industrie (53 %). Die europäischen Bürgerinnen und Bürger fühlen sich zudem im Alltag vom Klimawandel bedroht. Durchschnittlich fühlt sich mehr als ein Drittel der Europäerinnen und Europäer persönlich umwelt- und klimabedingten Risiken und Bedrohungen ausgesetzt, wobei dies in sieben Mitgliedstaaten, größtenteils in Südeuropa, aber auch in Polen und Ungarn, von mehr als der Hälfte der Bürgerinnen und Bürger so empfunden wird. 84 % der Europäerinnen und Europäer sind der Ansicht, dass die Bewältigung von Klimawandel und Umweltfragen eine Priorität für die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit sein sollte, während 63 % der Befragten die Meinung vertreten, dass die Vorbereitung auf die Auswirkungen des Klimawandels positive Folgen für die EU-Bürgerinnen und -Bürger haben kann.

Hintergrund

Im Rahmen der Eurobarometer-Sonderumfrage 538 zum Klimawandel wurden 26 358 Bürgerinnen und Bürger aus verschiedenen sozialen und demografischen Gruppen in allen 27 EU-Mitgliedstaaten befragt. Die Umfrage wurde im Zeitraum vom 10. Mai bis 15. Juni 2023 durchgeführt. Alle Interviews wurden entweder persönlich im Zuhause der Befragten oder mittels Video-Fernverbindung durchgeführt. Die Ergebnisse der jüngsten „Standard-Eurobarometer-Umfrage vom Frühjahr 2023“, die am 10. Juli veröffentlicht wurden, decken sich voll und ganz mit den Ergebnissen dieser gezielten Umfrage zum Klimawandel. Die Standard-Eurobarometer-Umfrage hat gezeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger der EU die Energiewende nach wie vor mit überwältigender Mehrheit unterstützen, Umwelt und Klimawandel als eines der wichtigen Themen betrachten, mit denen die EU konfrontiert ist, und massive Investitionen in erneuerbare Energien erwarten. Der europäische Grüne Deal hat für die Europäische Kommission oberste Priorität. Er wird die EU in eine moderne, ressourceneffiziente und wettbewerbsfähige grüne Wirtschaft verwandeln, in der niemand und keine Region zurückgelassen wird. Das Europäische Klimagesetz legt ein rechtsverbindliches Ziel der Klimaneutralität bis 2050 fest und führt das Zwischenziel ein, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Stand von 1990 zu senken, und zwar mit dem sogenannten „Fit für 55“-Paket. Dieses Legislativpaket ist weit vorangeschritten und steht zurzeit kurz vor der Annahme. Die jüngsten Fortschritte bei dem Gesetz zur Wiederherstellung der Natur, der Verordnung über Entwaldung und Initiativen zur Förderung nachhaltiger Produkte sowie zur Verringerung von Verpackungsabfällen werden ebenfalls sicherstellen, dass die Europäische Union dem Verlust an biologischer Vielfalt Einhalt gebietet und zur Kreislaufwirtschaft übergeht.


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