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Die SI-Akademie für Sicherheit + Gesundheit bei der Arbeit bietet seit einigen Jahren die sehr erfolgreichen Seminare zum „Ergonomie-Coach Büro“ an. Da vielfach Teilnehmer und Unternehmen aus dem produzierenden Bereich immer wieder danach gefragt hatten, ob und wann der „Ergonomie-Coach Produktion“ angeboten wird, wurde das Konzept sowie die Kurs- und die Prüfungsunterlagen auf die Anforderungen produzierender Unternehmen ausgeweitet. Referent und Trainer ist Markus Schropp, Leiter Gesundheitsmanagement Konzern bei der Schuler AG (Göppingen). Was es mit dem „Ergonomie-Coach Produktion“ auf sich hat und was die Teilnehmer erwartet, beantwortet er im Interview. Die Fragen stellte Weigand Naumann.

Herr Schropp, wie erklären Sie sich das steigende Interesse von Unternehmen nach ergonomischem Wissen und Gestaltungsmöglichkeiten speziell für die Produktion?
Schropp: Viele Firmen realisieren derzeit, dass sie nicht nur über den aufkommenden Fachkräftemangel diskutieren, sondern dringend auch konkret etwas dagegen unternehmen sollten. Die Zielgruppe der gewerblichen Mitarbeiter ist aber häufig nur schwer für klassische Gesundheitsförderungsangebote wie Kurse oder Rückenschulen motivierbar. Außerdem ist die Teilnahme durch Schichtbetrieb, Maschinenauslastung etc. nicht so flexibel darstellbar wie bei Verwaltungsangestellten mit Gleitzeit. Hier stellt die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes und die gezielte Begleitung des Mitarbeiters an seinem Arbeitsplatz ein hervorragend wirksames Mittel dar, nachhaltig positiv auf die Gesundheit des Mitarbeiters Einfluss nehmen zu können.

Und was ist das zentrale Anliegen im dreitägigen Kurs „Ergonomie-Coach Produktion“?
Schropp: Der Kurs soll engagierte Mitarbeiter in die Lage versetzen, den eigenen Kollegen ergonomisches Verhalten nahe zu bringen und im Sinne der „Verhaltens-prävention“ zu gesundheitsbewussterem Arbeitsverhalten anregen. Das Prinzip der kollegialen Supervision stellt sicher, dass der Beratende die Arbeitsabläufe perfekt kennt und nicht nur theoretische Konstrukte vermittelt, die in der Praxis aber gar nicht umsetzbar sind. Eine ähnliche Betreuung durch externe Trainer und Berater ist vor allem für mittelständische Unternehmen überhaupt nicht finanzierbar. Der interne Ergonomie-Coach kann zeitnah und situativ reagieren sowie in der Folge seine Erfahrungen in KVP-Runden oder ASA-Sitzungen mit einbringen.

Wer sollte an diesem Ausbildungsformat teilnehmen, und gibt es Eingangsvoraussetzungen?
Schropp: Eigentlich jeder Mitarbeiter, der sich für gesundes Arbeiten interessiert. Die Teilnehmer sollten kommunikativ sein und keine Probleme damit haben, auch proaktiv auf Kollegen zuzugehen.

Wissen rund um das Thema Ergonomie ist wichtig. Sind aber auch Didaktik, Präsentations- und Argumentationstechniken ein Thema in den Kursen?
Schropp: Das Vermitteln von neuen Verhaltensmustern ist gar nicht so einfach. Daher wird bei der Ausbildung zum Ergonomie-Coach großen Wert auf methodische Fähigkeiten gelegt. Kollegen, die vielleicht schon sehr lange ein bestimmtes Arbeitsverhalten zeigen, zu motivieren, sich auf neue Verhaltensmuster einzulassen, bedarf einer fundierten Argumentation und kommunikativer Fähigkeiten. Hierauf wird vor allem im zweiten Teil der Ausbildung vertiefend eingegangen.

Vermitteln Sie auch Wissen zu Arbeitsplatz-Hilfsmitteln, Bewertungsmethoden und betriebswirtschaftlichen Aspekten?
Schropp: Die Interessen des Unternehmens stehen bei der Ausrichtung der Kursinhalte genauso im Fokus wie die Verbesserung der individuellen Arbeitssituation der Kollegen. Daher muss die Vorgehensweise bei der Beratung natürlich auch wirtschaftlich sinnvoll und umsetzbar sein.

Bieten Sie und die SI-Akademie auch Inhouse-Kurse an?
Schropp: Selbstverständlich können interessierte Unternehmen auch Inhouse- Kurse buchen. Hier besteht selbstredend die Möglichkeit, das Seminardesign an die individuellen Bedürfnisse des Betriebes sinnvoll anzupassen.

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