Wer stundenlang durcharbeitet und die Mittagszeit nutzt, um schnell noch etwas zu erledigen, tut damit niemandem Gutes. Entspannende Pausen sind nicht nur für die Gesundheit wichtig, sondern erhalten auch die Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus tragen sie zur Sicherheit am Arbeitsplatz und auf dem Rückweg nach Hause bei. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) empfiehlt neben den gesetzlich vorgeschriebenen größeren Ruhepausen kurze Unterbrechungen zwischendurch sowie Abwechslung im Arbeitsalltag.
Wirkt bis in den Feierabend
Anstrengung und Konzentration ermüden mit der Zeit Körper und Geist. Fehler schleichen sich ein, die Arbeitsergebnisse werden schlechter und die Unfallgefahr steigt. Wer keine ausreichenden Pausen macht, nimmt das Problem sogar mit in den Feierabend, erklärt Dr. Heike Schambortski, Präventionsexpertin der BGW. Müde und abgespannt ist man auch auf dem Heimweg besonders gefährdet. Das betrifft sowohl die Stolper- und Sturzgefahr als auch die Risiken im Straßenverkehr.
Vorgeschriebene Ruhepausen
Nicht ohne Grund ist ein gewisses Mindestmaß an Ruhepausen für Beschäftigte gesetzlich geregelt. Wer länger als sechs Stunden arbeitet, muss nach dem Arbeitszeitgesetz mindestens eine halbe Stunde Pause machen. Bei mehr als neun Stunden steigt die vorgeschriebene Pausenzeit auf 45 Minuten. Die Auszeiten können in Abschnitte von je mindestens 15 Minuten aufgeteilt werden. Die erste Ruhepause ist spätestens nach sechs Stunden fällig.
Möglichst Kurzpausen einschieben
Ergänzend helfen regelmäßige Kurzpausen, die Leistungsfähigkeit über den Arbeitstag hinweg zu erhalten, fügt Dr. Schambortski hinzu. Die Arbeitspsychologin empfiehlt Betrieben über die Pflicht-Pausen hinaus, ihren Beschäftigten entsprechende kleine Auszeiten zwischendurch zu ermöglichen. Weiter rät sie, die Arbeit möglichst abwechslungsreich zu gestalten zum Beispiel, indem schwerere und leichtere Tätigkeiten im Wechsel erledigt werden.
Pausen gut gestalten
Für den Erholungswert einer Pause kommt es ganz entscheidend darauf an, wie man sie gestaltet. Am besten ist grundsätzlich ein bewusster Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit. Arbeitet man schwer körperlich, steht in der Regel das Ausruhen im Vordergrund, so Dr. Schambortski. Wer dagegen mental stark eingespannt ist, braucht vielleicht eher einen Spaziergang an der frischen Luft. Wie man am besten abschalten kann, ist laut der Expertin aber durchaus individuell unterschiedlich. Vielen Menschen hilft ein kleiner Ortswechsel, fügt sie hinzu. Und ganz wichtig: Die Pause soll eine echte Auszeit sein und nicht durch arbeitsbedingte Störungen unterbrochen werden.
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)