In den Bereichen Qualität, Arbeits- und Umweltschutz oder Risikomanagement gibt es schon lange etablierte Normen und Standards, auf deren Grundlage von anerkannten, unabhängigen Konformitätsbewertungsstellen Zertifizierungen erteilt werden. Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) dagegen gibt es bislang kein zertifizierungsfähiges BGM-System, keinen allgemein akzeptierten Standard.
Das wird sich dank des Engagements der B·A·D GmbH bald ändern: Das führende Dienstleistungsunternehmen für Arbeits- und Gesundheitsschutz setzt auf Prozess- und Qualitätsstandards und initiierte beim DIN Deutsches Institut für Normung e.V. die Erstellung einer DIN SPEC nach PAS-Verfahren1, die gesundheitsmanagementspezifische Anforderungen im Einklang mit bestehenden Managementsystemen, z. B. ISO 9001, festlegt. Der vorliegende, von einem Expertengremium entwickelte Entwurf der DIN SPEC 91020 Betriebliches Gesundheitsmanagement wird voraussichtlich im Mai abschließend verabschiedet und im Juli bzw. August vom Beuth Verlag publiziert. Diese Spezifikation kann dann von Akkreditierungsgesellschaften wie der Deutschen Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) und akkreditierten Zertifizierungsstellen als Grundlage zur Bewertung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagementsystems verwendet werden.
Steigerung von Qualität und Nachhaltigkeit im BGM
Bei der Entwicklung der BGM-Zertifizierung war den Experten der B·A·D GmbH besonders wichtig, dass ein solches System auch in bestehende Managementsysteme integrierbar, für alle Branchen und Unternehmensgrößen geeignet und eine praktikable Hilfe sein muss. Unternehmen haben momentan Orientierungsbedarf, aufgrund der ganz unterschiedlichen Angebote und Verfahren, die es zurzeit im BGM gibt, weiß Prof. Bernd Siegemund, Vorsitzender der Geschäftsführung der B·A·D GmbH. Deshalb setzen wir uns für eine BGM-Zertifzierung ein, die gewisse Standards festlegt, die in einem Unternehmen erfüllt sein müssen. Ansonsten befürchte ich, dass die Möglichkeiten, die ein BGM bringen kann, zum Teil verschenkt werden, erläutert Siegemund das Engagement der B·A·D GmbH. Lösungen müssten auf den jeweiligen Bedarf des Unternehmens zugeschnitten sein. Dabei sollten Unternehmen ein BGM mit System betreiben anstatt nur zufallsorientiert oder nach dem Gießkannenprinzip.
Bedarf und Vorteile der BGM-Zertifizierung bestätigt
Bereits Anfang 2011 hat die B·A·D GmbH in einer Unterschriftenaktion den Bedarf für ein akkreditiertes und zertifizierungsfähiges BGM dokumentiert. In einer Online-Befragung haben 98,9 Prozent der insgesamt 72 befragten Unternehmen den Bedarf für eine akkreditierte BGM-Zertifizierung bestätigt. Alle Einsendungen wurden der DAkkS vorgelegt.
Die Vorteile einer Zertifizierung liegen auf der Hand: So erfährt der Unternehmer von einer unabhängigen Stelle, wo er mit seinem Angebot steht und erhält Impulse für Verbesserungen seines Systems. Der Unternehmer geht aber mit der Zertifizierung auch eine Selbstverpflichtung ein, die dazu motiviert, das System kontinuierlich zu verbessern. Durch ein zertifiziertes BGM wird das Unternehmen natürlich auch für (potenzielle) Mitarbeiter attraktiver. Gerade vor dem Hintergrund des Fach- und Führungskräftemangels ist dies für viele sicherlich auch ein wichtiges Argument, erklärt Siegemund. Der Arbeitgeber dokumentiert die Aktivitäten für die Gesundheit seiner Mitarbeiter auch nach außen. Das sog. Employer Branding, also die Attraktivität als Arbeitgeber, wird durch eine BGM-Zertifizierung gestärkt.
www.bad-gmbh.de
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1. Eine DIN SPEC nach dem PAS-Verfahren ist eine öffentlich verfügbare Spezifikation (PAS, Publicly Available Specification), die Produkte, Systeme oder Dienstleistungen beschreibt, indem sie Merkmale definiert und Anforderungen festlegt (Quelle: DIN Deutsches Institut für Normung e. V.).