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Aktuelles Nachschlagewerk

Kurz vor Jahresschluss ist die 8. Auflage dieses Standardwerks f߃¼r die Begutachtung von Arbeitsunf߃¤llen und Berufskrankheiten erschienen. Das Werk ist sehr aktuell und tr߃¤gt der Weiterentwicklung der Kenntnisse bei neuen medizinischen und juristischen Sachverhalten Rechnung. Auch die zum 1. Juli 2009 in Kraft getretene Zweite Verordnung zur ߃”€žnderung der Berufskrankheiten-Verordnung ist ber߃¼cksichtigt, durch die die Berufskrankheitenliste um mehrere neue Berufskrankheiten erg߃¤nzt wurde. Als weiteres Beispiel f߃¼r eine Neuerung sei die MdE von 15% f߃¼r die Anosmie sowie die MdE von 20% f߃¼r das Vorliegen einer Anomie und Ageusie angef߃¼hrt. Da der Leser unm߃¶glich einen vollst߃¤ndigen ߃œberblick ߃¼ber alle Neuerungen haben kann, w߃¼rde ich mir f߃¼r die n߃¤chste Auflage ein kurzes einf߃¼hrendes Kapitel w߃¼nschen, in dem die besonders relevanten ߃”€žnderungen zusammengefasst sind. Im ߃œbrigen haben die Herausgeber die bew߃¤hrte Konzeption beibehalten. Im allgemeinen Teil werden die Prinzipien der gesetzlichen Unfallversicherung und die wesentlichen juristischen Aspekte in einer Art und Weise besprochen, die auch f߃¼r den ߃¤rztlichen Leser und juristischen Laien sehr gut verst߃¤ndlich ist. Allerdings w߃¤ren f߃¼r den Fall eines vom Unfallversicherungstr߃¤ger verschuldeten Beweisnotstands erg߃¤nzende juristische Ausf߃¼hrungen f߃¼r den Leser hilfreich. Zwar ist das einschl߃¤gige Urteil des Bundessozialgerichts angegeben, aber damit allein kann ein Arzt wenig anfangen, wenn der passende Kontext fehlt. Der besondere Teil befasst sich eingehend mit den einzelnen Krankheitsbildern, ihren Ursachen und den Krankheitsverl߃¤ufen. Am Ende einer Begutachtung steht (ggf.) die Sch߃¤tzung der MdE durch den Gutachter. Diesbez߃¼glich bleiben leider auch nach der Lekt߃¼re der aktuellen Auflage Fragen offen. Wie ist beispielsweise die MdE f߃¼r eine chronische Bleiintoxikation mit einer An߃¤mie und rezidivierenden abdominellen Beschwerden zu bemessen? Auch bei etlichen anderen Erkrankungen fehlt die Angabe einer MdE. Mir ist bei meiner Kritik durchaus bewusst, dass die Autoren die Literatur gr߃¼ndlich recherchiert und bewertet haben. Aber dennoch scheint mir eine m߃¶glichst konkrete Hilfestellung f߃¼r den Leser geboten. Wie soll er als Gutachter die MdE von denjenigen Gesundheitsst߃¶rungen sch߃¤tzen, f߃¼r die im Werk keine MdE angef߃¼hrt ist? Eine kompetente Aussage dazu w߃¼rde nicht nur dem ߃¤rztlichen Gutachter, sondern allen am Berufskrankheitenverfahren Beteiligten helfen. Das Werk ist klar und detailliert gegliedert. Ein umfangreiches Inhalts- und Sachverzeichnis erleichtert die gezielte Suche. Hilfreich sind die Verweise im Text auf einschl߃¤gige Urteile und die aktuelle Literatur. Zusammenfassend kann das Werk trotz der obigen Anmerkungen allen mit Arbeitsunf߃¤llen und Berufskrankheiten befassten ߃”€žrzten, Juristen und Sachbearbeitern in der Verwaltung empfohlen werden. Auch die aktuelle 8. Auflage stellt f߃¼r mich ein unentbehrliches Nachschlagewerk dar.

Sch߃¶nberger A., Mehrtens G.: Arbeitsunfall und Berufskrankheit. Rechtliche und Medizinische Grundlagen f߃¼r Gutachter, Sozialverwaltung, Berater und Gerichte. 8., v߃¶llig neu bearbeitete Auflage 2010, 1296 Seiten, Erich Schmidt Verlag, ISBN 978 3 503 11029 2,

Preis 178,ߢ”‚¬”€œ Euro.

Prof. Dr. A. Muttray

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