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Ausstellung zur Entwicklung der Gesundheit in der europäischen Stadtgesellschaft

Ein in jeder Hinsicht hohes gesundheitliches Versorgungsniveau, ein breitgefächertes Angebot an Spezialisten aller medizinischen und gesundheitsbezogenen Fachrichtungen und eine agile, innovative Gesundheitswirtschaft sorgen dafür, dass Düsseldorf, die Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens, im bundesweiten Vergleich kein „hidden champion“ ist, sondern zu den Top-Gesundheitsstandorten zählt. Allein in der hiesigen Gesundheitsbranche arbeiten 90.000 Menschen, jährlich wird hier über eine Milliarde Euro umgesetzt.

Das Thema Gesundheit ist aber nicht erst heute, im 21. Jahrhundert, von besonderer Bedeutung, es hat vielmehr schon „immer“ eine wichtige Rolle im städtischen Alltagsleben gespielt. Um dies den über 600.000 Bürgerinnen und Bürgern Düsseldorfs zu verdeutlichen, wird im Stadtmuseum der Landeshauptstadt im Zeitraum September bis Dezember 2015 eine große Sonderausstellung stattfinden. „Gesundheit in der Stadt“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des Gesundheits- und des Kulturdezernates, des Düsseldorfer Stadtmuseums und weiterer Düsseldorfer Kultureinrichtungen sowie des Gesundheitsamtes.

Bundesweit zum ersten Mal untersuchte ein interdisziplinäres Kuratorenteam am Beispiel Düsseldorfs die Gesundheit in der zeitlichen Entwicklung der europäischen Stadtgesellschaft. Die Ausstellung präsentiert dessen Ergebnisse an Hand spannender, Düsseldorf-spezifischer Exponate.

Die Ausstellung startet 1288 mit der Stadterhebung Düsseldorfs und endet mit einem Blick in die Zukunft der sozialen – und damit auch gesunden – Stadt. Sie gliedert sich in fünf Bereiche, die für die einzelnen Zeitabschnitte relevante Schwerpunktthemen beinhalten:

· Im ersten Bereich wird zur Einleitung an einigen Schlüsselexponaten die hygienisch-gesundheitliche Entwicklung der mittelalterlichen Stadtgesellschaft seit der Stadtgründung bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in Bezug auf Stadtentwicklung, Ökologie und Bildung gezeigt.

· Das 19. Jahrhundert ist dem Themenschwerpunkt der Entwicklung der (aktuell 15 Düsseldorfer) Krankenhäuser gewidmet; so ist beispielsweise die Universitätsklinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die 2015 ihr 50-jähriges Bestehen feiert, aus den vormaligen Städtischen Krankenanstalten hervorgegangen.

· Das dritte Kapitel der Ausstellung beschreibt das Konzept der GeSoLei, der großen Welt-Ausstellung „Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen“, die vor nunmehr fast 100 Jahren in Düsseldorf stattfand und als die Vorgängerin der heutigen Düsseldorfer Medica gelten kann.

· Die Phase des Nationalsozialismus umfasst auch die Darstellung der Rolle des damaligen Öffentlichen Gesundheitsdienstes in dieser und in der unmittelbaren Nachkriegs-Zeit.

· Den Abschluss der Ausstellung bildet das 21. Jahrhundert. Es stellt den Kontext zwischen Gesundheitswirtschaft und sozialer Stadt dar. Hier finden sich so unterschiedliche Bereiche wie die kleinräumige, quartiersbezogene Stadtteilentwicklung, personalisierte sowie Tele-Medizin aber auch verschiedene Facetten von Start-ups und Weltmarktführern, über Fitness und Wellness bis hin zum Patiententourismus.

Die Bedeutung des Themas Gesundheit soll aber nicht nur im gesellschaftlich-abstrakten oder historischen Kontext unterstrichen werden. Um insbesondere auch die Bedeutung der individuellen Gesundheit nachhaltig im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern und um den integrativ-partizipativen Anspruch eines modernen Museums zu unterstreichen, wird die Ausstellung über den gesamten Zeitraum von einem Rahmenprogramm begleitet. Hierzu werden im ganzen Stadtgebiet Veranstaltungen für die unterschiedlichsten Zielgruppen und zu vielen gesundheitsrelevanten Aspekten stattfinden (zum Beispiel Kochkurse für Kinder aus Düsseldorfer Schulen, ein begleitendes Filmprogramm oder Informationstage etwa zu den Themen Telemedizin, Rheuma, Diabetes und zur Organ- und Blutspende). Die kommunale Gesundheitskonferenz ist ebenso eingebunden wie der Gesundheitsausschuss der Landeshauptstadt und der des Städtetages Nordrhein-Westfalen sowie die Düsseldorfer Gesundheitsmessen A+A, Medica und Rehacare.

Wie sehr das Thema bereits in der Stadt verankert ist, zeigt im Übrigen auch die Tatsache, dass das Gesamtbudget komplett aus Sponsorengeldern der Partnerinnen und Partner finanziert wird.

Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke,

Dr. Susanne Anna,

Direktorin des Stadtmuseums

der Landeshauptstadt Düsseldorf

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