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Editorial

Das Thema Umwelt und Gesundheit gewinnt immer mehr an Bedeutung. Insbesondere der Klimawandel verstärkt die Problematik. Der letzte Bericht des Weltklimarats IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) prognostiziert für Deutschland eine massive Zunahme von Extremwetterereignissen wie Hitzewellen bis 2050. Die Stiftung Gesundheit führte eine Umfrage unter Ärzten mit hoher Beteiligung durch. Drei Fünftel der Befragten beobachtet bereits gesundheitliche Auswirkungen von Hitzewellen bei Patient:innen. Die Medikation der Patient:innen passt allerdings nur jede:r achte Ärzt:in bei Hitze regelmäßig an und hitzebezogene Informationsmaterialien stellen noch weniger, lediglich 8%, bereit. Die aktuelle Umfrage zeigt außerdem, dass sich nur 17% der Teilnehmer:innen zu klimasensiblen Erkrankungen fortbilden. Da gibt es sicherlich noch reichlich Luft nach oben. Der Deutschland Bericht (Policy Brief) des Lancet Countdown 2021 zeigte klar auf, dass Konzepte zum Umgang mit diesen Extremwetterereignissen in vielen deutschen Krankenhäusern und Praxen fehlen.

Auch das RKI hat auf das Thema reagiert. Das Projekt KlimGesundAkt hat eine Aktualisierung des Sachstandsberichts „Klimawandel und Gesundheit“ zum Ziel, der 2010 vom Robert Koch-Institut (RKI) herausgegeben wurde. Unterstützt durch eine Netzwerk-Fachgruppe von Expertinnen und Experten soll die umfassende Neubearbeitung des Berichts zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit in einem transparenten Prozess entwickelt werden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Die Publikation des Berichts ist für 2023 geplant.

Wie sieht es in den von Ihnen betreuten Betrieben aus ? Wurden die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels dort schon einmal thematisiert ? Wir werden zukünftig in unserer Fachzeitschrift diesem Thema mehr Aufmerksamkeit widmen.

Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet für Betriebe, die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Mitarbeiter:innen, Gesellschaft und Umwelt stärker in den Blick zu nehmen. Nachhaltige Betriebsführung heißt, über die eigenen Belange hinaus zu denken und auch die Gesellschaft im betrieblichen Umfeld aktiv zu unterstützen. Soziale Nachhaltigkeit stellt den Menschen und dessen Grundbedürfnis insbesondere auch durch Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in den Mittelpunkt. Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit werden somit als ein substanzieller Bestandteil der Nachhaltigkeit gesehen. Wichtige Stake Holder, vom Kunden über die Politik bis zu den Mitarbeiter:innen, werden die Betriebe zukünftig verstärkt danach bewerten. Nachhaltigkeit ist daher auch im Umfeld von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit ein mittlerweile immer präsenteres Thema. Daher freuen wir uns Ihnen dieses Thema in der aktuellen Ausgabe der ErgoMed mit zwei Beiträgen zu präsentieren.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Silvester Siegmann

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