Immer wieder stehen die gleichen bekannten Handelnden in der ersten Reihe, wenn es darum geht, wer was in der Pandemie gemacht hat. Aber wer macht denn nun wirklich die ganze Arbeit? Wer hält alles am Laufen? Gerade in dieser Pandemie hat sich gezeigt, dass die eigentlich systemrelevanten Handelnden oftmals Arbeitnehmer:innen in „Basisarbeit“ sind.
Aber was ist eigentlich „Basisarbeit“? Das sind Tätigkeiten, für die es formal keiner beruflichen Qualifikation bedarf. Immerhin üben rund ein Fünftel aller Arbeitnehmer:innen eine solche Tätigkeit aus.
Basisarbeit ist für viele Menschen der einzige oder erste Zugang zum Arbeitsmarkt und damit zu gesellschaftlicher Teilhabe. Qualifizierungsmöglichkeiten, Aufstiegschancen, innovative und flexible Arbeitsmodelle existieren für sie allerdings nur in geringem Ausmaß. Folglich gehen viele der aktuellen gesellschaftspolitischen Diskussionen um individuelle Selbstständigkeit, um Handlungsfreiheit und Selbstverwirklichung im Zuge der Digitalisierung der Arbeitswelt und „New Work“ an dieser Beschäftigtengruppe vorbei. Dabei greifen auch neue und digitale Arbeitsformen oft auf ein Fundament aus Basisarbeit zurück. Um diesem großen Anteil an Arbeitnehmer:innen gerecht zu werden und Basisarbeit zukünftig menschengerechter zu gestalten, besteht Handlungsbedarf für Politik, Unternehmen, Experten für Sicherheit und Gesundheit und letztendlich die ganze Gesellschaft.
Um die Debatten über die Wertschätzung von Basisarbeit nachhaltig und zukunftsorientiert für die Zeit nach der Pandemie zu gestalten, veranstaltet das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) zusammen mit der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) und weiteren Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft eine Dialogreihe für gute Arbeitsgestaltung. Unter dem Titel „Basisarbeit – Mittendrin und außen vor“ finden in den kommenden Monaten sieben virtuelle und hybride Veranstaltungen zu dem Thema statt.
Der BsAfB freut sich diese Reihe zu unterstützen und steht auch zukünftig dem BMAS als offizieller Partner zur Seite.
Silvester Siegmann