Das Führungsverhalten von Vorgesetzten ist bedeutsam für die Gesundheit der Beschäftigten. Gesundheitsförderliches Führungsverhalten mit nachweisbar positiven Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten kann trainiert werden. Zu diesem Schluss kommt die neue Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), die die Ergebnisse eines über dreijährigen europäischen Verbundprojekts bündelt. Für das Projekt Rewarding and Sustainable Health Promoting Leadership (deutscher Titel: Wertschätzende und nachhaltige gesundheitsförderliche Führung) haben deutsche, schwedische und finnische Forschungsgruppen je zwei verschiedene Studien durchgeführt und ihre Ergebnisse zusammengetragen. Auf diese Weise war es möglich auch kulturelle Unterschiede zu untersuchen. Die Wissenschaftler gingen in der methodisch kontrollierten Untersuchung der Frage nach, ob sich eine gute Führung tatsächlich positiv auf die Gesundheit der Beschäftigten auswirkt. Außerdem untersuchte die Studie verschiedene Merkmale über einen Zeitraum von insgesamt 22 Monaten. Hierdurch wurde es möglich Schlussfolgerungen über die Latenzzeit eventueller Effekte des Führungsverhaltens zu ziehen. Im Ergebnis zeigte sich, dass eine gesundheitsförderliche Führung langanhaltende Effekte auf das Engagement und die psychische Gesundheit der Beschäftigten hat. Kurzfristigere Effekte ergaben sich für das Teamklima. Deshalb ist ein langfristiges Engagement der Vorgesetzten im Bereich der gesundheitsförderlichen Führung erforderlich. Zugleich wurde deutlich, dass der Gestaltungsspielraum von Führungskräften der unteren Hierarchieebene begrenzt ist.
Für Betriebe ist eine gesundheitsförderliche Führung aus zwei Gründen von Bedeutung. Erstens stabilisiert sie deutlich das psychische Wohlbefinden der Beschäftigten und die Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten. Zweitens können Unternehmen auf diese Weise engagierte Mitarbeiter binden und so dem drohenden Fachkräftemangel entgegenwirken.
Rewarding and sustainable healthpromoting leadership
Thomas Rigotti, Torsten Holstad, Gisela Mohr, Christiane Stempel, Eric Hansen, Carina Loeb, Kerstin Isaksson, Kathleen Otto, Ulla Kinnunen, Kaisa Perko; 1. Auflage; Dortmund; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2014; 249 Seiten.
Die Studie gibt es im Internetangebot der BAuA unter der Adresse www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/ F2199.html.
BAuA