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Einfluss von Ausrüstungsgegenständen auf die muskuläre Aktivierung, das Gangbild und die Körperhaltung von Soldaten*

Christoph Schulze1,2,3, Katharina Schulz1,2, Sandra Woitge1,2,4 und Tobias Lindner1,2

Hintergrund
Ziel der Untersuchungen war es, den Einfluss dienstlich gelieferter Ausrüstungsgegenstände auf Soldaten über die Veränderung messbarer Parameter wie Gelenkwinkel, Kräfte, Drücke oder Muskelaktivität mittels biomechanischer Analyseverfahren zu bestimmen.

Die Ergebnisse sollten Aufschluss über Ursachen der Entstehung von Erkrankungen oder Veränderungen am Bewegungsapparat geben, die auch in der truppenärztlichen Sprechstunde auftreten und die Einsatzfähigkeit der Soldaten mindern. Außerdem sollte mögliches Potenzial zur Prävention von negativen Veränderungen und Materialweiterentwicklung aufgezeigt werden.

Methoden
Die Soldaten durchliefen eine Laufbandanalyse mit verschiedenen dienstlich gelieferten Schuhen und mit steigender Belastung durch Ausrüstungsgegenstände. Für die Untersuchung der muskulären Aktivierung wurde eine dynamische Oberflächenelektromyographie durchgeführt. Gelenkbewegungen wurden mithilfe der Videoanalyse und eines eindimensionalen elektromechanischen Goniometers ermittelt. Unabhängig von der Laufbandanalyse wurden die wirkenden Kräfte und Drücke an der Fußsohle mittels Pedobarographie erfasst. Darüber hinaus wurde eine statische Körperachsenmessung durchgeführt.

Ergebnisse
Dienstlich geliefertes Schuhwerk führt zu muskelspezifischen Veränderungen in der Elektromyographie, die mit der Entstehung von Überlastungssyndromen in Verbindung gebracht werden können. Eine steigende Belastung mit Ausrüstungsgegenständen bewirkt ansteigende Kraft- und Druckmaximalwerte an der Fußsohle, wobei Unterschiede bei der Belastungsverteilung auffällig waren, welche mit Beanspruchungssyndromen der unteren Extremität in Verbindung stehen.

Schlussfolgerungen
Es konnten Verbindungen zur Entstehung von Überlastungssyndromen durch das Tragen dienstlich gelieferter Ausrüstungsgegenstände hergestellt werden. Eine weitere Materialoptimierung ist notwendig, um das Auftreten dieser Beschwerden zukünftig zu vermindern.

Schlagworte
Ganganalyse, Pedobarographie, Ausrüstungsgegenstände, Schuhe

* Nach einem Vortrag, für den Oberstabsarzt Dr. Schulze im Rahmen des 42. Kongresses der DGWMP am 14. Oktober 2011 in Erfurt mit dem Heinz-Gerngroß-Förderpreis 2011 ausgezeichnet wurde.

Aus der Orthopädischen Klinik und Poliklinik1 der Universität Rostock (Leiter: Prof. Dr. W. Mittelmeier), dem Forschungslabor für Biomechanik und Implantattechnologie2, Orthopädische Klinik und Poliklinik, Universität Rostock (Leiter: Prof. Dr. Dipl.-Ing. R. Bader), der Sanitätsstaffel Bad Sülze3 (Leiter: Oberstabsarzt Dipl.-Med. C.Sonnenberg) und dem Fachsanitätszentrum Rostock4 (Leiter: Flottenarzt Dr. S.Andresen)

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