Psychische Belastungen durch Dauerstress sind ein wunder Punkt der modernen Arbeitswelt, ein anderer die fatalen Folgen des Bewegungsmangels. Auf umfassende Weise beleuchtet die Corporate Health Convention das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz: Am 23. und 24. April 2013 veranschaulichen mehr als 120 Aussteller und rund 80 Programmpunkte in Halle 8 der Messe Stuttgart, wie Arbeitgeber die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter langfristig erhalten und fördern können.
Bewegung spielt erwiesenermaßen eine entscheidende Rolle in der Prävention von Zivilisationskrankheiten. Zum Erhalt der Gesundheit muss jedoch nicht unbedingt Sport getrieben werden ein gewisses Maß an körperlicher Aktivität im Alltag sei jedoch unverzichtbar, unterstreicht Prof. Dr. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS). Der Experte warnt vor allem vor den langen Inaktivitätszeiten, die aus der modernen Büroarbeit am Computer und der generellen Bewegungsfeindlichkeit der Umwelt resultierten: Wer stundenlang vor einem PC hocke und nur noch passiv im Auto oder Flugzeug unterwegs sei, könne die körperlichen Folgen auch durch intensiven Sport nicht mehr kompensieren, gibt der Experte zu bedenken.
Unser fragwürdiges Bewegungsverhalten
Prof. Dr. Ingo Froböse bereichert das umfangreiche Messeprogramm der Corporate Health Convention am Mittwoch, 24. April 2013, mit einem Keynote-Vortrag: Unter dem Titel Evolution der Inaktivität: Unser fragwürdiges Bewegungsverhalten beschreibt er die schwerwiegenden Auswirkungen des Bewegungsmangels auf den menschlichen Organismus, gibt Einblick in den aktuellen Stand der Sportwissenschaft und zeigt einfache Lösungen für das Gesellschaftsproblem des Bewegungsmangels auf.
Arbeit besser an den Menschen anpassen
Wie bleiben Mitarbeiter langfristig gesund? Die gesamtgesellschaftliche Bedeutung dieser Frage belegt auch der jüngst erschienene Stressreport Deutschland 2012 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Dr. Götz Richter, wissenschaftlicher Mitarbeiter der BAuA und der Jacobs University Bremen, befasst sich auf der Messe speziell mit dem Thema alternsgerechte Arbeitsgestaltung. In seinem Keynote-Vortrag Der Mensch im Mittelpunkt Arbeitsgestaltung für den demografischen Wandel geht er unter anderem auf systematische Belastungswechsel und Lernanreize als Schlüsselfaktoren für gesundes Altern in Arbeit ein. Arbeit müsse in Zukunft besser an den Menschen angepasst werden in Form von flexiblen Arbeitsmodellen, kräfteschonenden Verfahren und einer angepasstne Arbeitskultur, so Richter.
Mitarbeiter 50plus
Was beeinflusst die Fähigkeit und Motivation, länger beschäftigt zu sein? Wer trägt dafür die Verantwortung, welche Veränderungen müssen stattfinden und bei wem? Reicht es nur am kleinen Schräubchen zu drehen oder müssen sich grundlegend die Einstellungen bei allen verändern? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion, die der Bundesverband Initiative 50Plus (BVI50Plus) am ersten Messetag bestreitet. BVI50Plus setzt sich mit eigenen Konzepten für eine neue, lebensphasenorientierte Personalpolitik ein. Dazu analysiert die Übergangs-Beratung 50Plus die Bedürfnisse der Mitarbeiter und liefert auf Basis dieser Erkenntnisse Handlungsempfehlungen für die Unternehmen. Uwe-Matthias Müller, Bevollmächtigter der Bundesgeschäftsstelle des BVI50Plus, moderiert die Gesprächsrunde mit Dipl.-Psych. Ulrich Laschefski, Chefarzt der Psychosomatik von der Dr. Becker Klinik Norddeich.
Chefsache psychische Gesundheit?
Speziell um das Thema psychische Gesundheit in der Arbeitswelt dreht sich eine Podiumsdiskussion des Projekts Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA): Wann wird der alltägliche Stress im Job zur ernsthaften Gefahrdung für die Gesundheit? Welche Symptome lassen ein drohendes Burnout erkennen? Wie können Vorgesetzte und Personalverantwortliche Betroffenen wirkungsvolle Unterstützung bieten? Diesen Fragen geht André Große-Jäger, Referatsleiter im Bundesministerium für Arbeit und Soziales zusammen mit Dr. Reinhold Sochert vom BKK Bundesverband am zweiten Messetag nach. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales fördert das Projekt Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA) im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA).
BGM im Mittelstand Hindernisse und Lösungsmöglichkeiten
Während viele Großkonzerne bereits Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) praktizierten, als dieser Begriff noch gar nicht existierte, tut sich der Mittelstand vergleichsweise schwer mit der Einführung systematischer Gesundheitsförderung. Daniella Fornell (Personalleiterin der Konradin Mediengruppe), Kurt Gläser (Referent Betriebliches Gesundheitsmanagement beim Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg und Beirat im Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement e.V.) sowie Stephan Teuber (Inhaber Loquenz GmbH und Vizepräsident des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.) sprechen in einer Podiumsdiskussion des Dr. Haefner Verlages über ihre individuellen Erfahrungen mit Betrieblichem Gesundheitsmanagement. Die Moderation übernimmt David Wiechmann, Leiter des Dr. Curt Haefner-Instituts Heidelberg.
Best Practice-Beispiel Regierungspräsidium Karlsruhe
Auch das Regierungspräsidium Karlsruhe sammelt derzeit Erfahrungen mit der Einführung eines BGM, das zur Verbesserung der Arbeitsabläufe, Kommunikation und Handlungskompetenz dienen soll. Der mehrstufige Prozess, der Phasen von der strategischen Planung und Durchführung bis hin zur Analyse umfasst, wird dabei als ganzheitliche Aufgabe verstanden. Über den Stand der Dinge und die Erkenntnisse aus diesem Prozess berichtet Regierungsvizepräsidentin Gabriela Mühlstädt-Grimm den Messebesuchern. Das von der Führungsakademie Baden-Württemberg initiierte Best Practice-Beispiel steht am zweiten Messetag auf dem Programm.
Fit und gesund am Arbeitsplatz mit Heike Drechsler
Konkrete Tipps für mehr Bewegung im Arbeitsalltag hält Weltmeisterin und Olympiasiegerin Heike Drechsler für die Messebesucher bereit: Mit regelmäßigen kleinen Übungen könnten sich Arbeitnehmer mental erfrischen und Stress abbauen, so die erfolgreiche Leichtathletin. Durch die typische Körperhaltung am Schreibtisch neigten manche Muskeln zu Verkürzungen, andere erschlafften. Ein probates Gegenmittel, um daraus resultierende Beschwerden im Schulter-, Nacken- und Wirbelsäulenbereich zu vermeiden, sei eine gezielte Dehnung dieser Muskelgruppen auch zwischendurch am Arbeitsplatz. Ich erlebe immer wieder, wie sich die Mitarbeiter für das Thema Firmengesundheit begeistern lassen und wie dankbar sie für kleine Tipps und Übungen sind, mit denen sie mehr Bewegung oder Entspannung in ihren Alltag integrieren können, erklärt Drechsler.
Vorträge und Schnuppertraining
Für das umfangreiche Vortragsprogramm der dritten Fachmesse für betriebliche Gesundheitsförderung und Demografie stehen insgesamt drei Praxisforen zur Verfügung. Auf der Aktionsfläche Training ist Interaktion gefragt: So führt beispielweise Dipl.-Theologe Oliver Bisanz (ReBurn) in seinem Beitrag zur Burnout-Prophylaxe in die Kunst effizienten Energie-Managements ein, während Andreas Körber (HSC-Health Sport Connection GmbH) einen Schnupperkurs in Sachen REAKTIV 5work Programm gibt.
Gesundheitsparcours mit verschiedenen Stationen
Bitte ausprobieren lautet das Motto des Gesundheitsparcours, das sich zum Beispiel die Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V. zu eigen macht: Das AGR-Team lädt die Messebesucher dazu ein, zahlreiche mit dem anerkannten AGR-Gütesiegel ausgezeichnete Gesundheitsprodukte auszuprobieren von Büroprodukten über Mini-Trampoline und Flexi-Bar bis hin zu Balance-Instrumenten. Eine weitere Station auf dem Parcours bildet die FREI NORD GmbH: Mit ihrem Genius Mobil, einem Mercedes Sprinter, veranschaulicht der Anbieter von mobilen Lösungen zur Gesundheitsvorsorge auf der Messe, wie wirksame Vorsorge auch auf kleinstem Raum möglich ist.
Neue Sonderfläche Fitnesszirkel
Neu in diesem Jahr ist die Sonderfläche Fitnesszirkel für Produkte und Fitnessgeräte aus dem Bereich der Sportmedizin. Medizinisches Fitnesstraining zielt nicht auf reinen Kraft- oder Muskelzuwachs, sondern dient primär zur Prävention, Stabilisierung und Wiederherstellung der Gesundheit. Zu den Standbetreibern auf dieser Fläche zählen zum Beispiel die Firmen rehamed, gym80, Schnell Trainingsgeräte, TechnoGym und die Ludwig Artzt GmbH.
Preisvorteil und Mehrwert durch Kombitickets
Tickets zur Corporate Health Convention sind an der Tageskasse für 25 Euro erhältlich. Einen deutlichen Rabatt erhalten Besucher, die sich vorab im Internet für die Fachmesse registrieren: Sie zahlen lediglich 15 Euro und ersparen sich zudem mögliche Wartezeiten am Eingang. Alle Eintrittskarten zur Corporate Health Convention gelten auch für die unmittelbar benachbarte Parallelveranstaltung PERSONAL2013 Süd.
Weitere Informationen im Internet:
www.corporate-health-convention.de