Die Essener Arbeitsmedizinerin Professor Dr. Elisabeth Borsch-Galetke ist bei der Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement für die ärztliche Selbstverwaltung in Nordrhein mit der Johannes-Weyer-Medaille der nordrheinischen Ärzteschaft ausgezeichnet worden. Die ehemalige Direktorin des Instituts für Arbeits- und Sozialmedizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf richtet seit mehr als 20 Jahren für die Ärztekammer Nordrhein die Kolloquien „Arbeitsmedizin“ aus. Darüber hinaus war Frau Professor Borsch-Galetke Mitglied der Redaktionsgruppe des (Muster-)Kursbuchs Arbeitsmedizin/Betriebsmedizin der Bundesärztekammer. Seit ebenfalls zwanzig Jahren ist sie ehrenamtliche Referentin und Kursleiterin der Nordrheinischen Akademie für Ärztliche Fort- und Weiterbildung für die Weiterbildungskurse zur Erlangung der Gebietsbezeichnung Arbeitsmedizin bzw. Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin.
Frau Professor Borsch-Galetke war im Dezember 2006 vom Vorstand der Ärztekammer Nordrhein als Vorsitzende des Beirates der Fachkundigen Stelle „Unternehmermodell-Arztpraxen“ berufen worden, Ende vorigen Jahres beendete sie diese Tätigkeit. Zehn Jahre lang hat sie die Fachkundige Stelle mit großem Engagement und großer Kompetenz fachlich beraten und damit einen relevanten Beitrag zum Gelingen des Modells geleistet. Mittlerweile beteiligen sich fast 2.500 Ärzte am Unternehmermodell der Ärztekammer Nordrhein.
Frau Professor Borsch-Galetke war zudem Prüferin der Ärztekammer Nordrhein für das Gebiet Arbeitsmedizin und die Bereiche Betriebsmedizin, Sozialmedizin und Umweltmedizin. Für die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein hat sie an zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten mitgewirkt und dazu beigetragen, den Wert einer umweltmedizinischen Anamnese in der Vertragsarztpraxis deutlich zu machen. Darüber hinaus hatte sie einen großen Anteil an der Erstellung des Leitfadens „Umweltmedizin“ für die Vertragsarztpraxis. Darüber hinaus hat sich Frau Professor Borsch-Galetke in zahlreichen weiteren Gremien ehrenamtlich engagiert, zum Beispiel in Ausschüssen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung DGUV (ehem. Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)), im wissenschaftlichen Beirat des Instituts für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV IPA (ehem. Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsmedizin (BGFA)), im Beirat der Rheinisch-Westfälischen Vereinigung für Lungen- und Bronchialheilkunde, im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Arbeits- und Umweltmedizin e.V., im Kuratorium und der Ethikkommission des Instituts für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund sowie im Deutschen Institut für Normung e.V.
Johannes-Weyer-Medaille
Die Ärztekammer Nordrhein und die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein haben im September 1982 die Johannes-Weyer-Medaille der nordrheinischen Ärzteschaft gestiftet. Die Verleihung erfolgt an Ärzte, die sich besondere Verdienste um die medizinische Wissenschaft, durch vorbildliche Haltung oder durch besondere Leistungen für die ärztliche Selbstverwaltung erworben haben. Die Medaille ist benannt nach dem Arzt Johannes Weyer, der von 1515 bis 1588 lebte. Weyer war viele Jahre lang Leibarzt des Herzogs Wilhelm V. von Jülich, Kleve und Berg mit der Hauptstadt Düsseldorf. Hervorzuheben ist sein mutiges öffentliches Eintreten für die Humanität und besonders gegen die damals weit verbreiteten Hexenverfolgungen.