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Kampagne soll Sturzunfälle in der Evangelischen Kirche verhindern

Foto: EFAS, Evangelische Fachstelle für Arbeits- und Gesundheitsschutz

Eine Auftaktveranstaltung im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bildete heute den Anfang für die EKD-weite Präventionskampagne „eile achtsam“. Jährlich verunglücken in der evangelischen Kirche 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Arbeit. Hauptursache dieser Arbeitsunfälle sind Stolpern, Ausrutschen und Stürzen. Die Evangelische Fachstelle für Arbeits- und Gesundheitsschutz (EFAS) konzipierte und plante vor diesem Hintergrund die Präventionskampagne „eile achtsam“. Diese befindet sich ab sofort in der Umsetzung.

Die Initiatoren haben sich eine Reduktion der Anzahl an Stolper- und Sturzunfällen in der evangelischen Kirche um 10 % zum Ziel gesetzt. Dieses Kampagnenziel griff auch der Präsident des Kirchenamtes der EKD, Dr. Hans Ulrich Anke, in seiner Begrüßungsrede auf: „Die Unfallzahlen sind nicht ungewöhnlich und entsprechen anderen Einrichtungen und Arbeitsstätten. Aber jeder einzelne Unfall ist einer zu viel. Und deswegen sagen wir: Prävention in diesem Bereich lohnt sich, dem Schutz der Kolleginnen und Kollegen zuliebe ebenso wie für den Dienstbetrieb.“ Die Kampagne lenke das Augenmerk auf die Tatsache, „was jeder im Arbeitsalltag, auch in der Kirche spürt und erlebt. Ja, wir haben gewachsene Anforderungen. Ja, es gibt viel zu tun, in den Kirchengemeinden, kirchlichen Einrichtungen und Werken.“ Eile sei durchaus biblisch. „So eilt der Psalmist, Gottes Gebote zu halten, die Jünger eilen zu Jesus, wenn er sie ruft. Paulus eilt zu den ihm besonders verbundenen jungen Gemeinden.“ Immer aber gehe es da um achtsames Eilen. Der eilende Psalmist aus dem 119. Psalm betrachtet sorgfältig seine Wege! Und Paulus ermahnt, „vorsichtig zu wandeln, nicht als die Unweisen, sondern als die Weisen.“

Von Leer bis Stuttgart, vom Rheinland bis zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz seien Interessierte nach Hannover gekommen, um diese Kampagne für mehr Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit zu eröffnen. Sie biete vielfältige Anregungen, Ideen und Vorschläge zur Prävention. „Dafür sage ich schon jetzt für die Evangelische Kirche in Deutschland allen daran Beteiligten, bei der EFAS selbst, bei den Partnern in den Landeskirchen, bei den Berufsgenossenschaften und den anderen externen Partnern ganz herzlich Dank! Und ich wünsche der Kampagne größtmöglichen Erfolg.“

Alexandra Beckmann, Sicherheitsingenieurin bei der EFAS und gleichzeitig Kampagnenleiterin, stellte den Gästen der Auftaktveranstaltung die Inhalte und Module der zunächst bis Ende 2014 angelegten präventiven Maßnahme vor. Neben thematischen Informationsmaterialien und einem eigenen Internetportal (www.eile-achtsam.de) beinhaltet die Präventionskampagne „eile achtsam“ als Kernstück die Durchführung von „eile achtsam-Tagen“ in Kirchengemeinden und kirchlichen Verwaltungen. Im Mittelpunkt steht hierbei der Dialog der Fachkräfte der EFAS mit den Mitarbeitern und Ehrenamtlichen vor Ort. Mit einem eigenen Kampagnenfahrzeug werden an diesem Tag Mitmachaktionen vor Ort gebracht. Diese beinhalten unter anderem Kennenlernangebote zur Sturzprophylaxe, zum Umgang mit Leitern, sicherem Radfahren und technischen Lösungen, die mit kleinem Aufwand Sturzunfälle verhindern helfen.

Die Evangelische Fachstelle für Arbeits- und Gesundheitsschutz (EFAS) ist eine unselbständige Einrichtung der EKD und hat die Aufgabe, die sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Betreuung innerhalb der evangelischen Kirche zu koordinieren. Mit Hilfe eines Netzwerkes aus über 200 Orts- und Fachkräften für Arbeitssicherheit aus allen evangelischen Gliedkirchen werden bundesweit 16.000 evangelische Kirchengemeinden, 9.000 Kindertagesstätten und über 680 kirchliche Verwaltungen mit etwa 220.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum sicheren und gesunden Arbeiten in der Kirche beraten. Die EFAS hat ihren Sitz in Hannover und besteht seit 1997.

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