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Universitätsklinikum Düsseldorf bietet Verbundweiterbildung an

Hausärzte gesucht – die hausärztliche Versorgung ist auch in Nordrhein-Westfalen nicht überall gleich gut. Sie unterscheidet sich vor allem in städtischen oder ländlichen Regionen. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des bereits heute zu beobachtenden Rückgangs von Hausarztpraxen in ländlichen Bereichen, ist die gezielte Förderung eine Notwendigkeit. Ein wirksames Instrument dieser Förderung sind hausärztliche Weiterbildungsverbünde. Das Universitätsklinikum Düsseldorf hat jetzt zunächst mit fünf niedergelassenen Praxen der Region Düsseldorf zum 18.06.2012 einen solchen Verbund gegründet.

Der Hausarzt sichert die medizinische Versorgung als erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen und übernimmt in unserem Gesundheitssystem die Rolle eines „Lotsen“ für seine Patienten – eine Schlüsselstellung. Es ist durchaus besorgniserregend, dass schon heute der Anteil der älteren Ärztinnen und Ärzte (über 59-Jährige) mit knapp 40 Prozent an allen berufstätigen Ärzten sehr hoch ist; viele hausärztliche Praxen werden ohne geeignete Maßnahmen wie z.B. die neu gegründete Verbundweiterbildung nur schwer nachzubesetzen sein. Gleichzeitig wird, bedingt durch das Altern der Gesellschaft, der Bedarf an hausärztlicher Betreuung aber steigen.

Um jungen Ärzten den Einstieg in die hausärztliche Niederlassung zu erleichtern, organisieren die Verbünde die Weiterbildung vor Ort und legen für jeden „hausärztlichen Weiterbildungsassistenten“ einen verbindlichen Rotationsplan fest. Dazu zählen Stationen in Chirurgie und Innerer Medizin sowie zwei Jahre ambulante hausärztliche Versorgung in einer Praxis. Hinzu kommen 80 Stunden Kursweiterbildung in psychosomatischer Grundversorgung.

Das Universitätsklinikum Düsseldorf engagiert sich nun in dem neuen Weiterbildungsverbund Düsseldorf. Dabei, so der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums, Prof. Dr. Wolfgang H.-M. Raab, profitieren sowohl die zukünftigen Hausärzte als auch das Klinikum von diesem Win-Win-Modell. Der Weiterbildungsassistent muss die erforderlichen Weiterbildungsstellen nicht selbst organisieren, er erhält eine feste Vergütung über alle Stationen des Programms und hat eine direkte Anbindung an ein Universitätsklinikum mit einem breiten Lehrspektrum. Die Stellen werden von der Deutschen Krankenhausgesellschaft und der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein finanziell gefördert, so dass das Universitätsklinikum nur einen Teil der Personalkosten über die fünfjährige Weiterbildung tragen muss, im Bereich der Ärztekammer Nordrhein sind mittlerweile mehr als 20 Weiterbildungsverbünde für das Fach Allgemeinmedizin gegründet worden. Düsseldorf war bisher nicht vertreten, durch die Initiative des Universitätsklinikums startet nun auch der Weiterbildungsverbund in der Landeshauptstadt.

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