Sonstiges

Nicht-Rauchen am Arbeitsplatz verbessert das Betriebsklima

Betriebsärzte helfen bei Raucherentwöhnung

Karlsruhe. Obwohl viele Raucher lieber heute als morgen mit dem Rauchen aufhören wollen, fällt es Ihnen auch am Arbeitsplatz nicht leicht, auf ihre Zigarette zu verzichten. In Deutschland sterben jährlich 100.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Rauchen gilt in den industrialisierten Ländern als die häufigste vermeidbare Todesursache.
Dr. Anette Wahl-Wachendorf, Präsidiumsmitglied des Verbandes Deutscher Betriebs- und Werksärzte, weist darauf hin, dass nach repräsentativen Umfragen die Mehrheit der deutschen Bevölkerung einen Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz wünscht. Mehr als drei Millionen Arbeitnehmer arbeiten in Räumen, in denen regelmäߟig geraucht wird. Keinem anderen Gefahrstoff sind Beschäftigte in so groߟer Zahl ausgesetzt. Der Welt-Nichtrauchertag am 31. Mai war ein guter Anlass, darüber nachzudenken.
“€žRauchfrei am Arbeitsplatz”€œ “€“ so lautet ein von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlener Leitfaden zum Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz. Das Konzept beinhaltet ausdrücklich die Gesundheitsförderung der rauchenden Mitarbeiter. Ein betriebliches Angebot zur Raucherentwöhnung “€“ in Kombination mit den Rauchbeschränkungen am Arbeitsplatz “€“ erleichtert den Schritt in die Rauchfreiheit. “€žWeitere Möglichkeiten zur Raucherentwöhnung sind so genannte Gesundheitstage und Raucherentwöhnungskurse im Betrieb”€œ, so Betriebsärztin Dr. Wahl-Wachendorf, “€žgute Akzeptanz bei den Beschäftigten findet die Möglichkeit, Entspannungstechniken zu erlernen. Der Wirksamkeitsnachweis ist hier wie für einige verhaltenstherapeutische Maߟnahmen erbracht.”€œ
Der Facharzt für Arbeitsmedizin, Dr. Mathias Dietrich, sagt dazu: “€žNeben reinen Rauchverboten in Betrieben muss auf jeden Fall ein Angebot zum “€žAufhören”€œ gemacht werden. Betriebsärzte helfen bei der Raucherentwöhnung.”€œ Beispielsweise kann durch persönliche ärztliche Beratung die Motivation zum “€žAufhören”€œ nachhaltig gestärkt werden. Neue Untersuchungen zeigen, dass gezielte Beratungen mit nur 3 bis 5 Minuten Dauer bereits einen nachhaltigen Effekt auf die Nikotinabstinenz haben.
Wichtig für die Beratung ist die Tatsache, dass der Betriebsarzt umfassend zu den Risiken des Rauchens im Zusammenhang mit individuellen Risikofaktoren beraten kann. So ist das Herzinfarktrisiko erhöht, wenn neben dem Rauchen auch die Blutfettwerte oder der Blutdruck erhöht sind. In seiner Kompetenz als Experte für die beruflichen Risiken kennt der Betriebsarzt allerdings auch die sich ungünstig potenzierende Wirkung von Nikotin und beispielsweise Stäuben. Noch heute werden Dachdecker regelmäߟig untersucht, weil sie früher Asbestplatten bearbeitet haben. Vor dem Hintergrund des nachweislich erhöhten Risikos, an Lungenkrebs zu erkranken, hat Beratung zum Rauchverzicht einen besonderen Stellenwert.
Bemerkenswert ist, dass sich das Betriebsklima durch solche Maߟnahmen nachweislich verbessert. Die Zufriedenheit der Nichtraucher steigt, wenn Rauchzonen im Betrieb eingerichtet werden und der durchschnittliche Zigarettenkonsum am Arbeitsplatz sinkt.

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